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Wissenswertes

Die Geschichte des Schlittschuhlaufens

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Die Geschichte des Schlittschuhlaufens

3.800 v.Chr.: Archäologische Funde aus Skandinavien zeigen, dass man dort bereits vor 3800 Jahren auf Knochen über das Eis schlitterte. Die Kufen wurden aus Unterschenkelknochen verschiedener Tiere gefertigt.  Pferde-, Rinder- oder Rentierknochen wurden gespalten, flachgeschliffen, durchbohrt und an den Sandalen befestigt.

600 v.Chr: Man kann nachweisen, dass es in Nord- undMitteleuropa schon Schlittschuh ein der Pahlzeit (600 Jahre vor ChristiGeburt) gab. Sie waren aus angebohrten, aufgespaltenen Röhrenknochengemacht und wurden mit Lederriemen unter die Schuhegebunden.

200 n. Chr.: Die ersten Schlittschuhe aus Eisen gab es 200 Jahre nachChristi Geburt.

12tes Jahrh.: In einer Londoner Chronik aus dem 12. Jahrhundert sinderstmals Knochenschienen erwähnt, mit denen sich junge Leute pfeilschnellübers Eis bewegten.

13tes Jahrh.: Vor etwa 800 Jahren glitten in den Niederlanden Boten mit Eisenkufen an Holzschuhen über die zugefrorenen Kanäle und überbrachten auf diese Weise eilige Nachrichten an adelige Empfänger.

14tes Jahrh.: Man sagt, dass die Niederländer bereits im 14.Jahrhundert auf hölzernen Sohlen mit Metallschienen auf dem Eis gelaufensind. Wettkämpfe finden auch schon statt, allerdings nur imEisschnelllaufen.  

15tes Jahrh.: Ab dem 15. Jahrhundert gab esdoppelkantige Schienen.

1662: Verwendet man in London zum ersten Mal Schlittschuhe mit Metallschienen.

1683: Wird der erste Schlittschuhclub "Edinburgh Skating Club"gegründet.

1772: Schreibt Robert Jones das erste Lehrbuch "Treatise onSkating" über Schlittschuhlaufen als Textbuch und beschreibt z.B. denEinwärts- und Auswärtsbogen. Empfohlen wird auch Buchstaben aufs Eis zumalen, um eine bessere Technik zu entwickeln.

1760: Ein Schuh mit befestigterSchiene wird von dem Amerikaner E.W. Bushnell herausgebracht. Der KanadierHaines Jackson zeigte mit diesem Schuh als erster Schlittschuhläufer, daßauch elegante Bewegungen möglich sind. 1860 präsentiert er in Wien dasKunstlaufen nach Musik.

1763: Neben dem schnellen Vorwärtsbewegen begann auch das Laufenvon Figuren auf dem Eis. Schnell fand diese reizvolle Sportart auchFreunde in Nordamerika. Schon 1763 gab es ein Schaulaufen in London durchden Amerikaner B. West.

1868: Wesentlich beeinflusste die Entwicklung in dieser Sportart inEuropa um 1868 der Amerikaner Jackson Haynes, der mit seinen Vorführungenüberall Nachahmer fand. Es entstanden zahlreiche Klubs fürEiskunstlauf.

1868: In den USA werden die ersten Landesmeisterschaftenausgetragen.

1870: erste vordere Kufenzacken.
 
1876: Schafft man es, in London die erste Kunsteisbahnherzustellen. Das Kunstlaufen wird immer beliebter. Eine Kunstlaufbahnnach der anderen wird eröffnet.

1882: Der Östereicher Axel Paulsen erfindet und läuft zum erstenmal den Axel.

1891: Entsteht der erste deutsche Eisläuferverband, derinternationale Meisterschaften veranstaltet.

1891: Fanden die ersten Europameisterschaften in Hamburg statt.

1892: Gründet man die Internationale "Skating Union", durch siewerden Europa- und Weltmeisterschaften veranstaltet. Allerdings bestreitendiese zunächst nur Männer.

1896: Fanden die ersten Welttitelkämpfe in St.Petersburg in Rußland statt. Es siegte der Deutsche GilbertFuchs.

1902: Frauen durften damals zwar noch nicht starten aber bei der WM1902 in London lief erstmals die Engländerin Magde Syers bei derHerren-Konkurrenz mit.

1906: Bestreiten auch Frauen Wettbewerbe.

1908: Wurde die erste eigene Weltmeisterschaft für Paare ausgetragen.

1908: Seit diesem Jahr finden Eiskunstlaufmeisterschaften im Rahmen der Olympischen Spiele statt.

1910: Erster Einfach Loop durch Werner Rittberger,Deutschland.

1913: Alois Lutz erfindet und läuft zum erstenmal den Lutz.

1917: Ein erster Film über Schlittschuhlaufen entsteht: "The Frozen Warning".

1920: Eigenständige Olympische Winterspiele gab es damals nochnicht. Erst Anfang der 20er Jahre gestattete das IOC den Ausrichternkommender Olympischer Spiele die Durchführung einerWintersport-Woche.

1924: Erstmalig wurde bei der VIII. Olympiade 1924 (fand in Parisstatt) in Chamonix/FRA eine Winter-Sportwoche veranstaltet.

1925: Nach dem Erfolg der Internationalen Wintersport-Woche beschloss das IOC selbständige Olympische Winterspiele einzuführen.

1926: Wurde dieWintersport-Woche von 1924 rückwirkend als I. Olympische Winterspieleanerkannt.

1930: Erst ab diesem Jahr werden EM und WM in der noch heuteüblichen Form ausgetragen.

1936: Erster Doppelsprung einer Frau durch CeciliaCollege, England.

1940/1944: Die Olympischen Winterspiele wurden wegen des zweitenWeltkrieges nicht ausgetragen.

1951: Erweitert wurden die internationalenMeisterschaften durch das Eistanzen.

1952: Erster Dreifachsprung (Loop) durch Dick Button,USA.

1955: Erster Dreifach Salchow durch Ronnie Robertson, bei denWeltmeisterschaften.

1962: Erster Dreifachsprung einer Frau durch Petra Burka, bei derkanadischen Meisterschaft.

1962: Erster Dreifach Lutz durch Donald Jackson,Kanada.

1964: Erster Dreifach Toeloop durch Thomas Litz, bei denWeltmeisterschaft.

1975: Jahrzehntelang galt die Pflicht als die Hohe Schule desEiskunstlaufes. Beim Gesamtergebnis wurden 60 Prozent davon eingebracht.Seit 1975 wurde der Anteil auf 30 Prozent begrenzt.

1976: Eistanz wurde aucholympische Disziplin.

1976: Erstmals wurden internationale Wettbewerbe im Synchroneislaufen ausgetragen.

1978: Erster Zweifach Lutz einer Frau, durch Denise Bielmann,Schweiz.

1978: Erster Dreifach Axel durch Vern Taylor,Kanada.

1980: Erste Dreifach/Dreierkombination durch GrzegorzFilipowski.

1982: Erste Dreifach/Dreierkombination Frauen durch Midori Ito,Japan.

1988: Erster Vierfachsprung (Toeloop) durch Kurt Browning, Kanada, bei der Weltmeisterschaft.

1989: Erster Dreifach Axel einer Frau durch MidoriIto, Japan, bei der Weltmeisterschaft

1991: Erste Vierfach-Sprungkombination durch Elvis Stojko, Kanada.

1991: In diesem Jahr wurde die Pflicht völlig gestrichen. Die Regeln besagen, dass sowohl in den Einzelkonkurrenzen als auch im Paarlaufen das Kurzprogramm maximal 2:40 min betragen. Die Kürvorträge können 4:30 min (Herren und Paare) beziehungsweise vier Minuten (Damen) dauern.

2002: Infolge des Preisrichterskandals bei den Olympischen Spielen 2002 wurde das Wertungssystem im Eiskunstlaufen geändert. Eine Bestnote von 6,0, vergeben in der A- und B-Note, gibt es nicht mehr.

2003: Mit dem seit 2003 geltenden New-Judging-System (NJS) werden die Läufer unabhängig voneinander, also absolut, bewertet.

  • Mit dem „Total Segment Score“ ist nun eine absolute Größe wie im Weitsprung oder im Sprint vorhanden. Bestenlisten und Weltrekorde sind so anzugeben und Läufer können sich nun besser mit eigenen früheren Leistungen und anderen Athleten vergleichen.
  • Der Total Segment Score besteht aus dem Total Element Score (früher A-Note, d.h. die im Programm gezeigte Elemente: Sprünge, Pirouetten, Schrittpassagen, Hebungen, Wurfelemente etc.) und
  • dem Total Program Component Score (früher B-Note, Beurteilung der eisläuferischen Fähigkeiten, Verbindungsschritte zwischen den Elementen, Ausführung, Choreographie, Interpretation etc.)
  • abzüglich ggfs. von Deductions (Abzüge z.B. von Stürzen).

Schlittschuhlaufen in der Bronzezeit fand auf Knochen-Kufen statt

Mit einem Speer oder mit zwei zugespitzten Stöcken stemmte man sich schliesslich in der Frühzeit ins Eis und erzielte so beachtliche Geschwindigkeiten.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Skandinavien Stahlkufen verwendet, bei denen die Sohle in Holz eingelassen war.

Eislaufen im Rokoko

Die Schlittschuhläufer haben eine eigene Schutzpatronin: die Heilige Lidwina. Die aus dem 15. Jahrhundert überlieferte Geschichte berichtet, dass die damals 15-jährige im Jahr 1395 beim Schlittschuhlaufen heftig verletzt wurde. Nach der Genesung ging sie in ein Kloster und wurde wegen des Schlittschuh-Unfalls die Schutzheilige der Schlittschuhläufer.

1863 berichtete eine Zeitschrift in den Niederlanden von verschiedenen Kufen („Schienen“), die an Brettchen montiert für verschiedene Laufeigenschaften besser geeignet waren.

"Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern" und das Bild "IJsvermaak" (Eisvergnügen) des niederländischen Malers Hendrick Avercamp 1585 - 1634

Zähne revolutionieren den Eiskunstlauf: Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionierte der Schwede Ulrich Salchow den Eiskunstlauf - sein technischer Clou: Schlittschuhe mit Zähnen. Ein stärkeres Abstoßen bei Sprüngen war damit möglich und so wurde er 1908 der erste Olympiasieger im Eiskunstlauf.

Postzusteller um 1900 auf Schlittschuhen im Spreewald auf einer Briefmarke

Eisvergnügen 1908 in Berlin

Eislaufvereines Graz im Jahre 1909

Schick fürs Eislaufen gemacht - 1920 St.Moritz/Schweiz