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Wer oder was ist Quirinus?

Wer oder was ist Quirinus ?

In Neuss gibt es das Quirinus-Münster, das Quirinus-Gymnasium, das Quirinus-Fest, die Quirinus-Schützen, den Quirinus-Preis .... und den Quirinus-Pokal des NSK.

Sankt Quirinus ist der Stadtheilige von Neuss !

Hier die Geschichte:

Allerdings in sehr freier Form. Die Geschichte des Stadtheiligen Sankt Quirinus der Stadt Neuss - frei nach denAufzeichnungen der Stadtbibliothek aus dem Jahre 1530:

Novaesium - Nussia wie der Volksmund damals sagte - das damalige Neuss - war im Mittelalter eine feste, alte römische Siedlung, mit einem Hafen am Rhein - dort wo die Erft in den Rhein mündet.

Im Jahre1049 n.Chr. - d.h. vor ca. 970 Jahren - wollte die Stadt Neuss den Wirtschaftsstandort Neuss verbessern und die Stadt aus einer damaligen Wirtschaftskrise herausführen. Man glaubte damals, dass man gegenüber anderen Städten wie Köln (mit den Heiligen 3 Königen), Aachen (mit Karl dem Großen), Trier (mit dem Heiligen Rock) usw. ohne eigenen Stadtheiligen benachteiligt sei. Man dachte hiervor allem an die fehlenden Einzelhandels- und Tourismus-Umsätze von Pilgern (ähnlich den heutigen Konzepten von Messestädten).

Initiator des Projektes "Reliquien für Neuss" soll der damalige Neusser Bürgermeister gewesen sein und - aufgrund Ermanglung an eigenen Neusser Heiligen - sollte die Äbtissin Gepa,  des Neusser Benedektinerklosters, ihren Bruder - Papst Leo IX - in Rom um eine attraktive,pilgerfähige Reliquie bitten.

Die Neusser Delegation bereitete sich intensiv auf die Reise vor: Man bat im Vorfeld jeden um Verzeihung, dem man evtl. ein Unrecht zugefügt hatte,beichtete, ließ sogar 99 bezahlte Heilige Messen abhalten und verfasste vorsorglich Testamente - denn Tourismus war damals für Neusser noch nicht so einfach wie heute. Der Handelszug mit der Äbtissin Gepa und den Abgeordneten der Stadt Neuss soll aus 40 Ochsenkarren und bewaffneten Reitern bestanden haben.  

In Rom angekommen, soll die Neusser Delegation lange in den römischen Kirchen, Klöstern und Katakomben nach geeigneten Märtyrergebeinen gesucht haben. Eines Nachts soll der Äbtissin Gepa dann im Schlafgemach - als Traum - Quirinus von Rom erschienen sein:  Ein eigentlich unbekannter Märtyrer, ein schon im zweiten Jahrhundert zum Christentum übergetretener römischer Soldat und Tribun, dessen Glauben stärker gewesen sein soll, als die Angst vor Schmerz und Tod, unter Hardian soll er ca. 115 n.Chr, zum Märtyrer geworden sein.

Die Äbtissin gewinnt in ihrem Traum schnell den Eindruck, dass Quirinus von Rom der richtige Stadt-Heilige für die ehemalige römische Garnisonsstadt Neuss ist. Auch Quirinus erklärt sich im Traum nach einigem Zögern bereit, mit an den Rhein, in das schöne Neuss zu kommen.

Nun hatte die Neusser Delegation aber zunächst noch das Problem, den richtigen Quirinus - der, der auch der Äbtissin im Traum begegnet war - zu finden, denn die Kirchengeschichte verzeichnet 5 Heilige mit dem Namen Quirinus und dann gab es dort auch noch den alten römichen Kriegsgott Quirinus. In den Katakomben Prætextatus an der römischen Ausfallstraße Via Appia fand man dann den richtigen Quirinus.

Zunächst musste jedoch die Neusser Delegation Papst Leo IX noch überreden, Quirinus auch freizugeben, denn Quirinus hatte gerade in Rom - durch ihm zugesprochene Wunderheilungen - aktuelle Popularität gewonnen. Auch damals schon dachte jeder immer nur an die eigene Wirtschaftsförderung. Aber Gepa, die Benediktiner-Äbtissin aus Neuss, konnte ihren Bruder Papst Leo IX bezirzen und so konnte sich die Neusser Delegation mit den Märtyrergebeinen des heiligen Quirinus auf die Rückreise begeben.

Auf der Rückreise soll es in den Vogesen jedoch zu Schwierigkeiten gekommen sein: Die Gebeine wurden gestohlen. Aber - mit Hilfe des Heiligen - konnte der Dieb nach der Legende schnell überführt werden. Der Sage nach, soll aber Quirinus allerdings mit dem Verhalten der Neusser - die auf harte Bestrafung des Diebes drängten, statt christlich zu verzeihen - nicht weniger zufrieden gewesen sein, wie mit der Habsucht des Diebes. Quirinus hatte daher die Lust verloren, mit nach Neuss zu reisen und wollte in den Vogesen bleiben - es bedurfte daher weiterer großer Überzeugungskünste der Neusser Delegation, speziell der Äbtissin Gepa, Quirinus zu motivieren, die Reise an den Rhein fortzusetzen. Man handelte mit Quirinus einen Kompromiss aus: Drei Knochen musste man in den Vogesen zurücklassen.

In Neuss angekommen, gab es einen prunkvollen Einzug, die komplette Neusser-Bürgerwehr war zu Ehren des neuen Stadtheiligen angetreten - manche sagen auch, dass dieser Umzug schon künftige Neusser-Schützenfest-Umzüge erahnen ließ.

Der Rat der Stadt Neuss spendete aus dem Stadtsäckel dann 9 Goldstücke, um dem neuen Stadtpatron Sankt Quirinus einen Schrein erstellen zu lassen. Warum nur 9 Goldstücke und nicht ein ganzes Dutzend? Da Quirinus nicht komplett mit nach Neuss gekommen war - 3 Märtyrerknochen mussten ja in den Vogesen bleiben - meinte der Neusser Stadtrat, dass dann auch ein kleinerer Schrein ausreichen sollte.  

An diese Knausrigkeit der Neusser sollen heute noch auf dem Neusser-Quirinus-Wappen die 9 goldenen Kugeln hinweisen, die nämlich in Wahrheit Goldstücke darstellen sollen.

Ob diese Geschichte wohl stimmt?

 

 

Bei einem Teil dieses Berichtes wurde eine geistige Anleihe gemacht beim damaligen Rektor des Quirinus-Gymnasiums Neuss, Herrn Dr. Johannes Hamacher. Unter seiner Leitung hatte 2000 das Quirinus-Gymnasium ein Quirinusical aufgeführt: "Wie Quirinus Neusser wurde")

 

Links: Quirinus-Münster in Neuss

 


Weitere Geschichten zu Quirinus:

Im Heiligenlexikon ist zu finden: Der römische Tribun Quirinus war der Überlieferung nach der zuständige Kerkermeister bei der Inhaftierung des römischen Bischofs Alexander. Dabei soll Quirinus, zusammen mit seiner Tochter Balbina, bekehrt und dann als Christ verfolgt worden sein. Nach grausamen Martern wurde er enthauptet und in der Pretestatus-Katakombe in Rom beigesetzt. Papst Leo IX. schenkte dann um 1050 die Reliquien seiner Schwester Gepa, der Äbtissin im Kanonissenstift in Neuss. Zur Aufbewahrung wurde die Kirche St. Quiriniin Neuß gebaut - das heutige Quirinus-Münster.

Der Kult des Quirinus verbreitete sich seit dem 13. Jahrhundert, weil Quirinus - neben Hubertus, Cornelius und Antonius, dem Einsiedler - als einer der Heiligen "Vier Marschälle" in den Diözesen Köln und Trier verehrt wurde.

Die neun Kugeln als Attribut für Quirinus beruhen auf der Interpretation des lateinischen Namens der Stadt Neuss - Novesia - als von novem, von neun kommend.

Quirinus, ist Stadt-Patron von Neuss - er ist auch der Patron der Ritter, Pferde und Rinder.

Die Quirinus-Heiligen-Verehrung soll gegen Bein- und Fußleiden, Gicht, Lähmung, Eitergeschwüre, Hautausschlag, Pest, Ohrenschmerzen, Kropf, Fisteln, Knochenfraß, Pocken und diverse Pferdekrankheiten helfen.

Der Quirinus-Schrein
im Neusser Quirinus-Münster

Quirinus, ist Stadt-Patron von Neuss - er ist auch der Patron der Ritter, Pferde und Rinder.

Die Quirinus-Heiligen-Verehrung soll gegen Bein- und Fußleiden, Gicht, Lähmung, Eitergeschwüre, Hautausschlag, Pest, Ohrenschmerzen, Kropf, Fisteln, Knochenfraß, Pocken und diverse Pferdekrankheiten helfen.

 

Und noch etwas aus der Geschichte: In der vorchristlichen, römischen Religion, war sogar ein anderer Quirinus ein römischer Gott - ein Kriegs-Gott. Er war einer der Hauptgötter im altem Rom - zusammen  mit Jupiter und Mars. In der späteren römischen Republik soll Quirinus zusammen mit Romulus, der legendäre Gründer von Rom gewesen sein.