Wissenswertes
Eiskunstlaufen
Es gibt kaum einen passenderen Namen für die Sportart als "Eiskunstlaufen", weil das Laufen auf dem Eis mit einer künstlerischen Darbietung verbunden wird.
Die 6 Grundsprünge des Eiskunstlaufens
Im Eiskunstlaufen gibt es sechs Grundsprünge. Diese sechs Grundsprünge können mit einer einfachen bis vierfachen Rotation in der Luft ausgeführt werden, wobei der Schwierigkeitsgrad mit der Anzahl der Rotationen zunimmt.
Neben dem Einzelsprung sind auch Sprungkombinationen und -folgen möglich. Bei Sprungfolgen wird zwischen den Sprüngen ein Fußwechsel oder eine Umdrehung durchgeführt, bei Sprungkombinationen dagegen nicht. Die sechs Grundsprünge lassen sich weiter in Kantensprünge und getippte Sprünge unterteilen. Alle sechs werden in der Auflistung näher erläutert, wobei zu beachten ist, dass die Sprünge anhand von einem Läufer erklärt werden, der sich bei den Sprüngen in der Luft nach links, also gegen den Uhrzeigersinn dreht. Nur wenige Läufer drehen nach rechts, sie nutzen jeweils das andere Bein:
AXEL:
Der älteste der sechs Grundsprünge ist nach seinem Erfinder, dem Norweger Axel Paulsen, benannt. Der Axel ist der einzige Sprung, bei welchem die Einlaufphase vorwärts erfolgt. Das rechte Bein schwingt kurz vor dem Absprung von hinten nach vorne. Wie alle anderen Sprünge wird er rückwärts auf dem rechten Bein gelandet. Da der Axel von vorne abgesprungen und rückwärts gelandet wird, hat er eine halbe Umdrehung mehr. Der Axel ist ein Kantensprung, weil er direkt von der Kante abgesprungen wird.
SALCHOW:
Auch der Salchow ist nach seinem Erfinder, dem Schweden Ulrich Salchow, benannt. Auch er ist ein Kantensprung, der rückwärts von der Innenkante des linken Fußes abgesprungen wird.
RITTBERGER:
Beim Rittberger kommt ein deutscher Eiskunstläufer ins Spiel, der Sprung ist nach dem Deutschen Werner Rittberger benannt. Im Englischen wird er allerdings als "Loop" bezeichnet. Der Rittberger ist ebenfalls ein Kantensprung. Der Rittberger ist der einzige Sprung, bei dem die Einlaufphase auf beiden Füßen erfolgt. Vor dem Absprung ist das linke Bein vor dem rechten verkreuzt, wodurch kein Schwingen stattfindet. Beim Absprung wird das Gewicht auf die Auswärtskante des rechten Fußes verlagert.
FLIP:
Nun kommen wir zu den getippten Sprüngen. Bei diesen unterstützt das Spielbein den Absprung, in dem es mit der Schlittschuhbezahnung ins Eis tippt. Beim Flip tippt der rechte Fuß in das Eis während sich der andere auf der Innenkante befindet.
LUTZ:
Der Lutz ist nach seinem Erfinder, dem Österreicher Alois Lutz, benannt. Er ähnelt dem Flip, wobei sich der linke Fuß beim Absprung allerdings auf der Außenkante befindet. Dem Sprung geht oft eine diagonale Rückwärtsgleitung von der Eismitte voraus.
TOELOOP:
Beim Toeloop wird im Vergleich zu den beiden Sprüngen zuvor der linke Schlittschuh in das Eis getippt. Auch er wird rückwärts abgesprungen, das andere Bein befindet sich dabei auf der Außenkante.
VERBINDUNGSSPRÜNGE
Daneben gibt es noch eine Anzahl weiterer Sprünge, die gewöhnlich mit einfacher Drehung durchgeführt werden und meistens als Verbindungselemente in den Sprungfolgen eingesetzt sind:
- Euler – Anlauf und Absprung mit dem rechten Fuß rückwärts auswärts, nach einer Drehung Landung rückwärts einwärts auf dem linken Bein (oder spiegelbildlich).
- Dreiersprung (engl. walz jump oder three-jump) – Der einfachste aller Sprünge hat nur eine halbe Umdrehung und wird daher auch Kadettensprung genannt. Mit einem Dreier dreht man zunächst von vorwärts auf rückwärts und setzt dann auf das linke Bein vorwärts auswärts um. der Absprung erfolgt ähnlich wie beim Axel von der linken Außenkante, das Spielbein schwingt von hinten nach vorn. In der Luft führt man eine halbe Drehung durch und landet rückwärts auf dem rechten Bein.
- Walley läuft man rechts rückwärts auswärts an und springt mit dem rechten Fuß rückwärts einwärts nach einem kurzen Schlangenbogen ab, nach einer Drehung landet man auswärts auf dem Absprungbein. Eine andere Variante ist ein getippter Walley.
- Halb-Rittberger ähnelt dem Rittberger. Sein Name deutet auf einen Halb-Sprung, in Wirklichkeit führt man aber eine ganze Umdrehung durch. Im Gegensatz zum Rittberger landet man nicht auswärts auf dem rechten Fuß, sondern rückwärts einwärts auf dem linken Fuß. Oft benutzt man ihn als Verbindungssprung, wenn der Eiskunstläufer einen Salchow oder Flip an das Ende einer Sprungkombination anfügen will.
- Spreizsprung – Ist ein beliebiger Sprung, bei dem man nach einer halben Drehung die Beine in der Luft spreizt (bis in die Spagat-Position) oder grätscht.
SPRUNGFOLGEN
Eine Sprungfolge (engl. jump sequence) besteht mindestens aus zwei Sprüngen, zwischen denen ein Fußwechsel erfolgt oder Umdrehungen durchgeführt werden.
SPRUNGKOMBINATION
Eine Sprungkombination (engl. jump combination) besteht aus mindestens zwei Sprüngen, die unmittelbar nacheinander folgen. Der zweite Sprung wird von der gleichen Kante abgesprungen, auf der der erste Sprung landete (d. h. es gibt keine Umdrehungen oder Fußwechsel zwischen den Sprüngen).
Phasen eines Sprunges
Charakteristische Merkmale eines richtig durchgeführten Sprunges sind Intensität, d. h. Höhe und Schnelligkeit, und die sich daraus ergebene Sprunglänge.
Ein Sprung besteht aus fünf Phasen:
1. Einlaufphase
Die Einlaufphase erfolgt rückwärts auf einem Fuß, beim Rittberger auf beiden Füßen. Nur den Axel läuft man vorwärts ein. Die Schnelligkeit gewinnt man durch unterschiedliche Anfahrten (Übersetzen oder Schrittvariationen).
Dem Lutz-Sprung beispielsweise geht fast immer eine lange diagonale Rückwärtsgleitung auf dem linken Fuß voran, von der Mitte des Eises in Richtung der Eisbahnecke.
Die Anfahrt vor dem Salchow-Sprung geht von einem Dreier aus und ähnelt einem Kreis.
2. Absprungsphase
Die Absprungsphase ist bei jedem Sprung unterschiedlich. Es gibt zwei Absprungstypen: Absprung von der Schlittschuhkante und ein getippter Absprung. Der Absprung von der Kante muss flexibel und aus der Kniebeuge über die Kantenspitze durchgeführt werden (nicht aber aus der Schlittschuhbezahnung). Bei einem getippten Sprung tippt kurz das Spielbein mit der Schlittschuhbezahnung ins Eis und hilft damit beim Abspringen.
Zu den Kantensprüngen gehören Axel, Rittberger, Salchow.
Getippte Sprünge sind Toeloop, Lutz und Flip.
3. Rotation
Die Rotation besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase geht es darum, die richtige Höhe zu gewinnen. Sie soll nur mit geringer Rotation verlaufen. Erst in der zweiten Phase dynamisiert man die Rotation, in dem man die Arme vor dem Oberkörper verkreuzt und auch das linke Bein vor das rechte kreuzt. Während man in der Luft ist, soll die Körper- und Kopfachse ausschließlich in der Vertikallage sein. Die Anzahl der durchgeführten Drehungen bestimmt, ob es ein einfacher, doppelter, dreifacher oder vierfacher Sprung ist.
Ein Axel hat eine halbe Rotation mehr, d. h. bei der einfachen Durchführung 1 ½ Drehungen, in doppelter Durchführung 2 ½ usw.
Vierfach werden heutzutage Toeloop, Salchow, Lutz, Flip und Rittberger gesprungen.
Die meisten Elite-Eiskunstläufer führen dreifache und vierfache Sprünge als ihre Hauptsprünge durch, während die meisten Elite-Eiskunstläuferinnen alle Sprünge dreifach, außer Axel, der normalerweise doppelt ist, durchführen. Nur wenige Damen beherrschen den dreifachen Axel und zeigten ihn erfolgreich in einem Wettbewerb.
4. Landungsphase
Die Landungsphase erfolgt bei allen Sprüngen rückwärts. Vor der Landung bewegt man rasch die Arme und das Spielbein vom Körper weg, wodurch man die Rotation verlangsamt. Man landet rückwärts auf dem rechten Bein tief im Knie über die Schlittschuhspitze; sofort nachdem die Schlittschuhbezahnung das Eis berührt, muss man auf die Kante übergehen. Beim Auslauf streckt man das Spielbein nach hinten. Die Auslaufspirale soll ein Halbkreis mit großem Durchmesser sein, wobei das Standbein gebeugt bleibt.
5. Ausgleiten
Bei den Sprungkombinationen unterscheidet man acht Phasen: Einlauf, Absprung, Rotation, Landung und Ausfahrt aus dem ersten Sprung, Absprung, Rotation, Landung und Ausfahrt aus dem zweiten Sprung.
ELEMENTE:
Die Elemente im Einzellaufenbestehen allerdings nicht nur aus den sechs Grundsprüngen, weswegen die Gesamtheit hier nun aufgelistet werden soll:
Sprünge
- Kantensprünge (Axel, Salchow, Rittberger)
- Getippte Sprünge (Toeloop, Flip, Lutz)
- Sprungkombinationen
- Sprungfolgen
- Nicht gelistete Sprünge (Euler, Spreizsprung, Walley, ...)
Pirouetten
- Pirouetten in einer Basisposition
- Standpirouette
- Himmelspirouette
- Sitzpirouette
- Waagepirouette
- Eingesprungene Pirouetten in eine der angegebenen Basispositionen
- Kombinationspirouette mit einem Fußwechsel jedoch ohne Positionswechsel
- Kombinationspirouette mit Positionswechsel jedoch ohne Fußwechsel
- Kombinationspirouette mit Positions- und Fußwechsel
- Eingesprungene Kombinationspirouette
Schritte
- Schrittfolge (längs-, kreis-, serptentinen- oder spiralförmig)
- Choreo-Folge (Choreographische Sequenz über ganze Eisfläche)
Eiskunstlaufelemente
(in alphabetischer Reihenfolge)
- Arabeske (engl. Arabesque) - Bei der Arabeske ist der Oberkörper nach oben gestreckt. Sie kann vorwärts und rückwärts ausgeführt werden. Das freie Bein ist dabei gestreckt.
- Attitüde (engl. Attitude) - Die Attitüde ist ähnlich der Arabeske, nur dass das Knie des freien Beins gebeugt ist wie bei der Himmelspirouette.
- Ausfallschritt (auch Fechter, engl. Lunge) - Bei diesem Ausfallschritt wird das Laufbein gebeugt und das freie Bein nach hinten gerade ausgestreckt, wobei der Schlittschuh über das Eis schleift. Der Oberkörper ist in der aufrechten Position.
- Ausleger (engl. Cantilevers) - eine andere Variante von Spread Eagles. Man läuft sehr tief im Knie und beugt sich nach hinten.
- Axel – der Sprung, der am leichtesten zu erkennen, aber am schwierigsten durchzuführen ist. Der Axel ist der einzige Sprung, der vorwärts von der Außenkante des linken Fußes abgesprungen wird. Die Landung erfolgt dann rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes. Der dreifache Axel enthält 3½ Drehungen. Die erste Frau die den dreifachen Axel gesprungen ist, war die Japanerin Midori Itō. Die Japanerin Mao Asada war die erste Frau, die zwei dreifache Axel im gleichen Programm bei einem ISU-Wettbewerb gestanden hat.
- Besti Squat – weitere Variante des Spread Eagles, benannt nach Natalia Bestemianova. Die Knie werden soweit gebeugt, dass sich eine quadratische Form des Spread Eagles ergibt.
- Biellmann-Pirouette – ist eine Variante der Standpirouette, die große Flexibilität erfordert. Benannt wurde sie nach der Schweizer Eiskunstläuferin Denise Biellmann. Man beginnt mit der aufrechten Pirouette, streckt sich nach hinten über die Schulter, fasst die Kufe des freien Fußes und dehnt sich in Richtung Decke aus (der Körper bleibt aufrecht). Normalerweise führen die Biellmann-Pirouette nur Damen aus, einer der wenigen Herren, die diese zeigen, ist Jewgeni Pljuschtschenko.
- Bracket - siehe Gegendreier.
- Butterfly - beliebter Eingang in Pirouetten, bei dem von der linken Zackenspitze abgesprungen wird. In der Flugphase befinden sich Oberkörper und Rumpf waagrecht zum Eis. Die Beine werden mit Hilfe einer scherenartigen Bewegung ebenfalls in waagrechte Position gebracht. Die Landung erfolgt auf der rechten Zackenspitze, was diverse Pirouetten im Anschluss ermöglicht. Ein Eingang in eine Pirouette ist aber nicht zwingend notwendig.
- Button - Ein heutzutage nur noch selten ausgeführtes einfaches Sprungelement, bei dem die Beine horizontal in die Luft gehoben werden und die Zehenspitzen von den Händen berührt werden.
- Candlestick spiral - siehe Charlotte Spiral
- Cantilevers – siehe Ausleger
- Carry - siehe Getragene Hebung
- Catch Spiral - Bei dieser Spirale wird der Fuß, die Kufe oder das Knie des freien Beines während der Spirale gehalten. Das Bein kann dabei ausgestreckt oder gebeugt sein.
- Charlotte Spiral - Diese Spirale wird nur von wenigen Läufern (z. B. Sasha Cohen) gezeigt. Sie ist auch bekannt als Kerzenleuchter (engl. candlestick spiral).
- Choctaw – ein Schritt, bei dem es zum Fuß-, Richtungs- und Kantenwechsel kommt. D. h. man beginnt zum Beispiel vorwärts auf der Außenkante des rechten Fußes zu laufen und endet rückwärts auf der Innenkante des linken Fußes. Häufig wird der Choctaw in den Schrittfolgen durchgeführt.
- Counter - siehe Gegenwende
- Dreier (engl. three-turns) – ist eine Ein-Fuß-Drehung. Wechsel der Laufrichtung von vorwärts nach rückwärts (über die Schlittschuhspitze) und von rückwärts nach vorwärts (über die Ferse) mit Kantenwechsel. Man beginnt beispielsweise vorwärts auf der Außenkante des linken Fußes und endet rückwärts auf der Innenkante des linken Fußes.
- Doppeldreier – ist eine Ein-Fuß-Drehung (dreier), der Dreier wird mit demselben Fuß zweimal hintereinander ausgeführt.
- Dreiersprung (engl. walz jump oder three-jump) – ist der einfachste aller Sprünge, er hat nur eine halbe Umdrehung und wird daher auch Kadettensprung genannt.
- Eingesprungene Sitzpirouette (engl. flying sit spin) – ist ein „Mischling“ zwischen einem Sprung und einer Pirouette. Um eine eingesprungene Sitzpirouette durchführen zu können, muss man vorwärts auf der Außenkante des linken Fußes beginnen mit dem freien Bein weg vom Eis und es hinter sich herziehen. Diese Position ist nicht so anders als die normale Eingangsposition. Jedoch an diesem Punkt schwingt man mit dem freien Bein schnell vorwärts, springt vom Eis ab und fängt an, sich zu drehen. Schon während man in der Luft ist, nimmt man die Sitzposition ein (linkes Bein gebeugt, rechtes nach vorne gestreckt). Man landet auf dem linken Fuß und nimmt die übliche Sitzpirouettenposition ein. Eine andere Version der eingesprungenen Sitzpirouette beinhaltet einen Fußwechsel in der Luft: nachdem man die Sitzposition in der Luft eingenommen hat, streckt man das linke Bein vor und beugt gleichzeitig das rechte, auf dem man schließlich landet. Alternativ kann man eine eingesprungene Sitzpirouette über einen Butterfly machen, auch dann landet man auf dem rechten Fuß.
- Euler – ein Verbindungssprung. Nach Anlauf springt man von der Außenkante des rechten Fußes ab. Die Landung erfolgt dann, nach einer Drehung, rückwärts auf der Innenkante des linken Fußes.
- Flieger - siehe Spirale
- Flip – es handelt sich um einen sog. getippten Sprung, der die gleiche Absprungs- und Landungskante wie der Salchow-Sprung hat. Man beginnt rückwärts auf der Innenkante des linken Fußes (der rechte Fuß tippt kurz ins Eis) und landet rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes.
- flying sit spin – siehe Eingesprungene Sitzpirouette
- Gegendreier (engl. bracket) - Wechsel der Laufrichtung auf einem Bein von vorwärts nach rückwärts (über die Schlittschuhspitze) oder von rückwärts nach vorwärts (über die Ferse) mit Kantenwechsel und gegen die Rotation des Einlauf- bzw. Auslaufbogens.
- Gegenwende (engl. counter) - ein Drehschritt, bei dem auf einem Bein die Laufrichtung gewechselt wird ohne Kantenwechsel, gegen die Drehrichtung des Einlaufbogens, früher als Pflichtfigur zusammenhängend auf 3 Kreisen gelaufen
- Getippter Sprung - ist ein Sprung, bei dem das freie Bein kurz ins Eis tippt und somit bei dem Absprung hilft.
- Himmelspirouette – siehe Layback Spin
- Hydroblading - Hydroblading bezeichnet das Gleiten auf der tiefst möglichen Kantenposition während gleichzeitig der Körper in sehr flacher Position, nahezu parallel zum Eis gestreckt ist. Es wurde in den 90er Jahren bekannt, als Shae-Lynn Bourne und Victor Kraatz diese von Uschi Keszler entwickelte Technik für das Eistanzen verwendeten und sie zu ihrem Markenzeichen entwickelt haben. Die Technik erfordert ausgiebiges Training, da hohe Ansprüche an die Balance gestellt werden. Hydroblading wurde auch von Einzelläufern übernommen.
- Ina Bauer - Ein Ina Bauer ähnelt einem Spread Eagle. Die Kufen sind parallel versetzt und zeichnen zwei parallele Linien. Die hintere Kufe ist immer auf der Innenkante. Die Bewegung kann insgesamt einen Bogen oder eine gerade Linie ausführen. Benannt wurde dieses Element nach der deutschen Eiskunstläuferin Ina Bauer
- Kantensprung - ist ein Sprung, der von der Schlittschuhkannte abgesprungen wird.
- Kerzenleuchter (engl. candlestick spiral) - siehe Charlotte Spiral
- Lasso lift - (dt. Lasso-Hebung) siehe Hebung
- Layback spin – ist eine sehr attraktive Variante der Standpirouette. Man kreuzt seine Arme vor dem Körper, lehnt sich zurück und blickt beim Drehen auf die Decke. Die Vielzahl der möglichen Arm-, Rücken- und Beinpositionen ist nur durch künstlerische Kreativität des Sportlers begrenzt.
- Lift - siehe Hebung
- Loop – siehe Rittberger
- Lunge – siehe Ausfallschritt
- Lutz – einen sog. getippten Sprung. Man springt rückwärts von der Außenkante des linken Fußes (mit der rechten Zacken im Eis) dreht sich mehrmals um die eigene Achse und landet rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes. Eine besondere Schwierigkeit ist der mit dem ausgestreckten Arm über dem Kopf gesprungene Lutz.
- Mohawk – ein Schritt, bei dem es zum Fuß- und Richtungswechsel kommt, aber nicht zum Kantenwechsel. D. h. man beginnt zum Beispiel rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes zu laufen und endet vorwärts auf der Außenkante des linken Fußes. Einen Mohawk kann man manchmal vor dem Flip-Sprung oder einem Spreiz-Sprung sehen (man beginnt vorwärts auf den Innenkante des linken Fußes, endet rückwärts auf der Innenkante des rechten Fußes), öfters vor Axel- oder Salchow-Sprung (man beginnt rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes, endet vorwärts auf der Außenkante des linken Fußes).
- Pirouetten (engl. spins) - stammen aus dem Ballett, sind jedoch zu einem festen Bestandteil des Eiskunstlaufens geworden. Einfach gesagt geht es um eine Drehung auf einem Bein. Es gibt eine Vielzahl von möglichen Pirouetten, aber alle fallen unter die drei folgenden Kategorien – Stand-, Sitz- und Waagepirouetten. Alle Pirouetten können vorwärts oder rückwärts durchgeführt werden. Dies hat nichts mit der Drehrichtung zu tun, sondern mit dem Fuß auf dem man sie durchführt. Für einen „gewöhnlichen“ Eiskunstläufer (der sich nach links dreht) wird die Vorwärtspirouette auf dem linken Fuß und die Rückwärtspirouette auf dem rechten Fuß durchgeführt.
- Pirouettenkombination (engl. spin combination) - genauso wie Sprünge können auch Pirouetten in Kombinationen durchgeführt werden. Eine Pirouettenkombination ist eine Reihe von Pirouetten, bei der man die Position oder den Fuß wechselt, oder beides.
- Rittberger (bekannt auch als „Loop“) – ist ein Kantensprung. Man gleitet rückwärts, zuerst mit beiden Füßen auf dem Eis, das linke Bein ist dabei vor dem rechten Bein verkreuzt, dann verlagert man sein Gewicht auf die Außenkante des rechten Fußes und springt ab (mit verkreuzten Beinen). Die Landung erfolgt dann wieder rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes. Benannt wurde dieser Sprung nach dem mehrfachen deutschen Vize-Weltmeister Werner Rittberger.
- Rocker – siehe Wende
- Russischer Spreizsprung (engl. Russian split) – ist eine Variante des Spreizsprunges. Absprung und Landung gleicht dem Spreizsprung, die Luftposition ist jedoch verändert. Die Beine werden in eine „V-Position“ gegrätscht und die Hände strecken sich zur Seite, um die Schlittschuhspitze zu berühren.
- Salchow – es handelt sich um einen sog. Kantensprung, er wurde nach seinem Erfinder, dem schwedischen Eiskunstläufer Ulrich Salchow, benannt. Er wird rückwärts von der Innenkante des linken Fußes abgesprungen und rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes gelandet.
- Scratch Spin – eine Variante der Standpirouette. Zu Beginn dieser Pirouette steht man aufrecht, das freie Bein nach vorn zur Seite gestreckt. Dann wird das freie Bein immer mehr zum Körper hin ausgestreckt, bis es das Standbein kreuzt. Zur gleichen Zeit werden die Arme ebenfalls an den Körper gezogen oder über dem Kopf zusammengeführt. Durch die deutliche Verringerung des Rotationsradius wird eine hohe Rotationsgeschwindigkeit erreicht. Diese Pirouette ist in vielen Programmen die Schlusspirouette.
- Side-by-Side – nebeneinander einzeln durchgeführte Elemente im Paarlaufen. Es können Sprünge, Pirouetten oder auch Schrittfolgen sein, die synchron von beiden Partnern durchgeführt werden. Pirouetten sollen gleich schnell, in die gleiche Richtung und gleichzeitig gedreht werden, die Sprünge gleichzeitig abgesprungen und gelandet werden, gleiche Drehungsanzahl und ähnliche Höhe und Landungsposition haben.
- Sitzpirouette (engl. sit spin) – bei der Grundsitzpirouette „hockt“ der Eiskunstläufer auf einem Bein, das freie Bein wird gerade nach vorne ausgestreckt.
- Spezialfiguren - Es handelt sich um den sog. „dekorativen“ Eislauf – der Eiskunstläufer erstellte auf dem Eis beliebige Figuren nach den eigenen Vorstellungen. Diese Eislaufart erhielt sich bis zum Ersten Weltkrieg und war auch Bestandteil der Eiskunstlaufbewerbe.
- Spirale (engl. spiral, im Deutschen auch Flieger) – Man gleitet auf einem Fuß, wobei das freie Bein nach hinten gestreckt wird. In einer guten Spirale wird das freie Bein mindestens in Hüfthöhe ausgestreckt. Im Unterschied zu Arabesken ist der Oberkörper bei den Spiralen mehr nach vorn geneigt. Spiralen können vorwärts oder rückwärts gelaufen werden.
- Spread Eagle (auch Mond) - ist eine gleitende Bewegung, die auf zwei Füßen, auf der Innenkante oder Außenkante gelaufen wird, wobei die Fußhaltung ca. einen 180 Grad-Winkel ergibt. Kantenwechsel sind auch möglich.
- Spreizsprung (engl. split) – ist ein Verbindungssprung. Man läuft rückwärts auf der Innenkante des linken Fußes, tippt kurz mit dem rechten Fuß ins Eis und springt mit halber Körperdrehung in die Luft, dann spreizt man oder grätscht die Beine und landet vorwärts auf dem linken Fuß. Siehe auch Russischer Spreizsprung
- Sprungfolge (engl. jump sequence) – besteht mindestens aus zwei Sprüngen, zwischen denen einen Fußwechsel oder Umdrehungen durchgeführt werden.
- Sprungkombination (engl. jump combination) – besteht aus mindestens zwei Sprüngen, die unmittelbar nacheinander folgen. Der zweite Sprung wird von der gleichen Kante abgesprungen auf der der erste Sprung landete (d. h. es gibt keine Umdrehungen oder Fußwechsel zwischen den Sprüngen).
- Thorén – siehe Euler
- Three-turns – siehe Dreier
- Toe-Loop – wurde in der einfachen Ausführung als relativ leichter Sprung bezeichnet. Man springt rückwärts von der Außenkante des rechten Fußes ab (sticht dabei mit der linken Schlittschuhbezahnung ein), dreht sich in der Luft mehrfach um sich herum und landet rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes. Weil man sich mit dem Hilfsbein einstechen muss, gehört dieser Sprung in die Kategorie der sog. getippten Sprünge. Er wird einfach, doppelt, dreifach und sogar vierfach gesprungen.
- Twizzle – eine einfache oder mehrfache Drehung auf einem Bein, bei der sich der Läufer über das Eis fortbewegt. Durch die Fortbewegung unterscheidet sich das Eistanz-Element Twizzle von einer Pirouette, bei der sich der Läufer auf der Stelle dreht. Durch die kontinuierliche, ununterbrochene Drehung unterscheidet sich der Twizzle von einer bloßen Aneinanderreihung von Dreiern.
- Verbindungselemente – sind alle Bewegungen, die man zwischen den Sprüngen und Pirouetten eines Programms (Kurzprogramm oder Kür) durchführt, wie Spiralen, Spread Eagle, Ina Bauer usw. In einem choreografisch gut ausgearbeiteten Programm geht ihre Bedeutung über die eines reinen Füllelements zwischen den „großen“ Elementen hinaus – sie tragen zum gesamten künstlerischen Ausdruck des Programms bei. Die Vielzahl der Verbindungselemente ist meistens nur durch Fantasie und Fähigkeit des Eiskunstläufers und Choreographen begrenzt.
- Waagepirouette – (engl. camel spin) – man erzielt diese Position, indem man seinen Körper in die Form des Buchstabens „T“ bringt. Ein Bein läuft eis, das andere ist dahinter, parallel zum Eis. Der Oberkörper beugt sich vor und bildet zusammen mit dem freien Bein eine gerade Linie.
- Wende (engl. rocker) - ein Drehschritt, bei dem auf einem Bein die Laufrichtung ohne Kantenwechsel gewechselt wird, in der Drehrichtung des Einlaufbogens, gegen die Drehrichtung des Auslaufbogens, früher als Pflichtfigur zusammenhängend auf 3 Kreisen gelaufen.