Wissenswertes
Eistanzen

Das Eistanzen ist eine der vier älteren Disziplinen des Eiskunstlaufens und wie die Einzellaufen und das Paarlaufen olympisch.
Ein Eistanzpaar besteht aus einer Frau und einem Mann. Eistanzen basiert auf schritttechnischen Grundlagen, die exakt, temporeich und in Anpassung an die Musik tänzerisch wie akrobatisch dargeboten werden. Eistanz wird häufig als die technisch schwierigste und detailreichste Art des Eiskunstlaufs betrachtet. Das umfangreiche Regelwerk des Eistanzens hat das Ziel, die Wurzeln des Eistanzes im Parketttanzen aufzuzeigen. Jedoch wurde in den letzten Jahren das Regelwerk zwecks Weiterentwicklung gelockert. Beide Partner müssen mit Ausnahme der Hebungen konstant mit mindestens einem Schlittschuh auf dem Eis sein. Bis auf Haltungswechsel und Längsschrittfolgen ist es dem Eistanzpaar auch nicht erlaubt, sich loszulassen.
Bis zum ISU Kongress 2010 gab es drei Bestandteile eines Eistanz-Wettbewerbs: Beim Pflichttanz wurden Schritte sowie Spurenbilder vorgegeben, beim Originaltanz der Rhythmus. Den Abschluss des Wettbewerbs machte der Kürtanz. Mittlerweile bestehen die Eistanz-Wettbewerbe nur noch aus Kurz- und Kürtanz.
Folgende Elemente sind Teil des Eistanzes:
- Eistanzhebungen
- Eistanzpirouetten
- Twizzles
- Schrittfolgen (Kreis-, Diagonal-, Längs- und Serpentinenschrittfolge)
- Choreografische Elemente
Grundregeln im Eistanzen:
- Das Eistanzpaar muss nach dem Rhythmus laufen, aber nicht nur nach der Musikmelodie.
- Kantenreinheit und schwierige Fußarbeit, die die Eislauffertigkeit, Schwierigkeit, Vielfalt und Originalität widerspiegeln, müssen von beiden Partnern gezeigt werden.
- Die ganze Zeit hindurch müssen beide Partner mindestens einen Schlittschuh auf dem Eis haben. Es können jedoch in Pflicht-/Original-/Kürtanz Hebungen ausgeführt werden, bei denen ein oder beide Partner mit beiden Füßen auf dem Eis stehen. Diese Hebungen dürfen aber nicht länger als fünf Sekunden dauern. (Die Anzahl der erlaubten Hebungen ist für jeden Tanz speziell geregelt.)
- Die Partner dürfen einander nicht loslassen, mit Ausnahme von Haltungswechseln oder Längsschrittfolgen. Ein Haltungswechsel muss innerhalb eines Musiktakts durchgeführt werden.
- Die Trennung der Partner am Anfang und/oder am Ende des Tanzes darf nicht länger als 10 Sekunden und jede weitere Trennung während des Tanzes darf räumlich nicht mehr als zwei Armlängen auseinander sein und zeitlich nicht länger als fünf Sekunden dauern.
- Ein Stoppen, bei dem Körper- und/oder Beinbewegungen durchgeführt werden, darf höchstens 5 Sekunden dauern.
- Die technische Schwierigkeit muss garantieren, dass der wettkampfsportliche Charakter der Darbietung den der Show überwiegt. Dies wird durch die Bewertungsnoten gemessen, die sich aus dem TES (Technical Element Score) und dem PCS (Program Component Score) zusammensetzen. Beim TES zählt ein Wertungsrichter Punktzahlen für die gezeigten Elemente zusammen. Beim PCS benoten die Preisrichter die Fähigkeiten im Schlittschuhlaufen (Skating Skills), Umsetzung der Musik in Tanz (Interpretation), Übereinstimmung von Bewegung und Musik (Timing) und das Gesamtkönnen bei der Vorführung (Performance). Ein starkes Übergewicht des TES oder PCS ist Zeichen für ein unausgeglichenes Programm oder mangelndes Können des Paares und daher nahezu ausgeschlossen, gleichwohl nicht unmöglich.
- Nicht erlaubt ist:
- auf einer Stelle länger als 10 Sekunden zu bleiben;
- auf dem Eis zu sitzen oder zu liegen;
- den Partner am Fuß oder Schuh zu ziehen oder zu drücken;
- mit einer Hand (oder beiden Händen) auf dem Eis zu laufen;
- den Partner so zu heben, dass der Kopf nach unten zeigt und die Beine gespreizt sind.
